24 Stunden London

Weihnachten steht vor der Tür. Wer noch keine Geschenke hat und vor den Feiertagen einen Kurztrip nach London plant, wird in über 300 Kaufhäusern, edlen Boutiquen und ausgefallenen Läden garantiert fündig. 

Frühstück und Shopping bei Fortnum & Mason

9:00

Das Edelkaufhaus ist seit dem viktorianischen Zeitalter für seine kulinarischen Köstlichkeiten bekannt. Im Restaurant „The Gallery“ wird von 9-18 Uhr Brunch mit Leckereien aus der „Food Hall“, dem Lebensmitteltempel im Erd- und Untergeschoss angeboten. Ich entscheide mich für einen frisch gepressten Karotten-Apfelsaft, einen Früchteteller, Toast, und Grüntee. Nach dem Frühstück schlendere ich durch die Food Hall und kann mich an den hübsch verpackten Pralinen, Keksen, Marmeladen, Tees und allerlei Spezialitäten, darunter auch die Highgrove Originals, Bio-Waren von Prince Charles’ Farm, kaum satt sehen und kaufe ein paar Kleinigkeiten für Weihnachten ein. Fortnum & Mason, das Kaufhaus mit dem nostalgischen Touch, wurde 1707 von William Fortnum gegründet. Während seiner Zeit als Diener bei Königin Anne sammelte er im Palast abgebrannte Kerzenstummel, die er verkaufte. Als er nach ein paar Jahren genug Geld gespart hatte, eröffnete er zusammen mit seinem Freund Hugh Mason den Lebensmittelladen Fortnum & Mason in der Duke Street. 1738 wurden hier erstmals die „Scotch Eggs“ hergestellt, seitdem eine Spezialität des Hauses. Enkel Charles Fortnum machte Fortnum & Mason zwei Generationen später zu dem Edelkaufhaus, das es heute ist.

Ein Stockwerk höher befinden sich Porzellan und Tischwaren, im zweiten Stock Accessoires, Parfüm und Schmuck, das Stockwerk darüber ist das „Gentlemen’s Department“ mit Schuhputzservice und im vierten Stock wird im stilvollen „Jubilee Tea Salon“ seit 1926 Afternoon Tea zelebriert.

(181 Piccadilly, Mo-Sa 10-21, So 12-18, an Heiligabend 8:30-18, U-Bahn: Piccadilly Circus).

Düfte bei Penhaligon’s

10:30 Uhr

Von Piccadilly in die Regent Street ist es nur ein Katzensprung zu dem kleinen, aber feinen Dufttempel. William Henry Penhaligon, der seit 1860 als Hof-Barbier und Parfumeur für Queen Victoria arbeitete, kreierte seinen ersten Duft „Hammam Bouquet“ 1872 und eröffnete seine erste Parfümerie in der Jermyn Street. Wenn ich in London bin, zieht es mich immer wieder in diesen Laden – nicht wegen der Parfums, sondern wegen der Duftkerzen in Gläsern, der duftenden Duschgels und einfach, weil der Laden so schön ist. Auch hier finde ich passende Weihnachtsgeschenke, die der Angestellte festlich verpackt.

(125 Regent Street, Mo-Sa 10-20:00, So 11:30-18:30).

Tipp: In der eleganten Regent Street befinden sich zahlreiche Modeläden der mittleren Preisklasse sowie ein paar der berühmtesten Geschäfte Londons wie The Apple Store, Hamleys, der älteste und größte Spielwarenladen der Welt und Liberty, das Kaufhaus für außergewöhnliches und innovatives Design.

Changing of the Guard

11:30

Eigentlich hatte ich gar nicht vor, mir die Wachablösung anzuschauen. Auf dem Weg zum Hotel laufe ich Richtung Buckingham Palace und gerate mitten hinein in die Parade, die gerade auf dem Weg vom Horse Guards zum Palast ist.

(Die Wachablösung findet von April bis Ende Juli tägl. Um 11:30 statt, in den übrigen Monaten jeden 2. Tag. U-Bahn: Green Park oder Westminster).

Lunch im Tibits

12:00

Das vegetarische/vegane schweizerische Restaurant Tibits kenne ich bereits aus Basel, Bern und Zürich, und seit einiger Zeit gibt es auch in London zwei Ableger. Die Auswahl am Büffet ist gigantisch, das Essen so lecker, wie ich es von Tibits seit Jahren kenne.

(12-14 Heddon St., Mayfair, tgl. 11:30-22:30 Uhr, www.tibits.co.uk/en

Shakespeare im Barbican

13:30

London ohne Theater geht gar nicht. Im gigantischen Barbican Centre, Sitz des London Symphony Orchestra, findet eine Nachmittagsaufführung von Shakespeares „Cymbeline“ statt. Vom Restaurant sind es bis zum Barbican weniger als zehn Minuten  zu Fuß. Die Aufführung dauert mit Pause zwar dreieinhalb Stunden, das Stück ist aber so spannend inszeniert, dass die Zeit wie im Flug vergeht.

(Barbican Centre, Silk Street, Theaterprogramm: http://www.barbican.org.uk/theatre).

Teatime

17:30

Das elegante Palm Court Restaurant im Hotel „The Langham“ war 1865 der Geburtsort des Afternoon Teas, d.h. das Langham war das erste Hotel, das Afternoon Tee servierte. Vor dem Tee gibt es Champagner, serviert werden anschließend Sandwiches und Tee in Wedgwood Porzellan, danach folgen Scones und Süßigkeiten. Begleitet wird die Tea Time von einem Pianisten, der alte Musical-Klassiker spielt. Ich liebe die Zeremonie des Afternoon Teas und das Peoplewatching, während ich meinen Tee trinke.

(1c Portland Place, nahe Regen Street, Afternoon Tea wird um 13, 15:15 und 17:30 serviert und sollte vorab online reserviert werden: „palm-court.co.uk“, vegetarische/vegane Varianten müssen bei der Reservierung im Voraus bestellt werden).

Harrods

18:30

Unzählige Weihnachtsshopper aus aller Welt drängen sich auf den Rolltreppen, quetschen sich in Fahrstühle und pressen sich durch die Gänge des Nobelkaufhauses. Will ich mich tatsächlich in das Getümmel stürzen? Egal, ich war schon seit Jahren nicht mehr bei Harrods und möchte kurz durch laufen.

In der Food Hall ist kein Durchkommen, ich fliehe zu den ägyptischen Rolltreppen und fahre eingequetscht zwischen ein paar Spaniern und Touristen zur Haushaltswarenabteilung, um mir Porzellan und Dinge anzuschauen, die man gerne hätte, aber nicht braucht. Hier ist es aber so voll, dass ich ziellos weitergehe. Als ich mehrmals von voll bepackten Kunden angerempelt werde, fahre ich wieder nach unten und verlasse das Nobelkaufhaus. Beim nächsten London-Besuch, der garantiert nicht in die Vorweihnachtszeit fällt, werde ich morgens um 10 kommen!

(87-135 Brompton Road, Knightsbridge, Mo-Sa 10-21, So 11:30-18, U-Bahn: Knightsbridge).

Dinner bei Haandi

20:00

Das preisgekrönte Restaurant im Untergeschoss serviert nordindische Spezialitäten. Man muss zwar ziemlich lange auf sein Essen warten, aber es lohnt sich.

(7 Cheval Place, 5. Fußminuten von Harrods, tägl. 12:30-23 Uhr, Fr/Sa bis 23:30).

Nightcap in der Met Bar

21:30

Seit die Bar 1997 im COMO Metropolitan eröffnet hat, gehört sie zu den besten in Central London und avancierte schnell zum Hotspot von Celebrities wie Kate Moss, Schauspielern, Pop Stars und Fußballspielern. Damals stand die Bar nur Mitgliedern und Londoner VIPs offen, heute darf jeder hinein. Prominente sieht man kaum noch, die Celebrities und VIPs sind weiter gezogen. Es gibt neue Hotspots in der Stadt. Nichtsdestotrotz stehen erstklassige Cocktails auf der Karte. Ich habe die Qual der Wahl, entscheide mich letztendlich aber für einen Champagner-Cocktail.

Tipp: Die Met Bar bietet täglich von 16-19 Uhr eine Cocktail Masterclass an, wo man lernt, wie man Cocktails richtig mixt.

(Old Park Lane, Di-Sa 9-2 Uhr nachts, So/Mo 9-24, U-Bahn: Hyde Park Corner).

Hotel-Tipp: COMO Metropolitan

Dank der Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichen, habe ich von der Park Suite im 8. Stock aus einen herrlichen Panoramablick über Mayfair, den Hyde Park und das geschäftige Treiben auf den Straßen. Und das schon beim Aufwachen vom Bett aus, nachdem ich auf der Touchscreen auf dem Nachttisch auf die Taste für „Curtains up“ geklickt habe. Das COMO Metropolitan ist ein Luxushotel ohne Schnickschnack. Das Interieur der hellen Zimmer ist in Naturtönen gehalten, die Ausstattung mit High Tech versehen und die Betten sind so bequem, dass ich sofort einschlafe. Persönliche Highlights sind die Yoga-Matte im Schrank, die ich für meine morgendlichen Übungen nutze, das Glas mit duftendem Badesalz, die Regendusche und der köstliche grüne Tee neben dem Wasserkocher. Die zentrale Lage am Hyde Park ist perfekt – zur Regent Street sind es nur 15 Minuten zu Fuß. Das Personal ist sehr herzlich und hilfsbereit.

Trivia: In dem Hotel befand sich einst die berühmte „Wäschekammer“, die 2000/2001 Schlagzeilen machte

(Old Park Lane, http://www.comohotels.com/metropolitanlondon).