Mit dem Girls’ Guide in Genf
Genf ist zwar nicht der Klassiker unter den Shopping-Trips am Wochenende, er kann mit Mailand, London und Paris aber durchaus Schritt halten. Zumal mit dem praktischen Geneva Girls’ Guide gar nichts schiefgehen kann.
Zugegeben, in Genf ist Shopping mit Luxus verbunden. Es gibt jedoch nicht nur exklusive Designer- und Juwelierläden, sondern jede Menge trendige Boutiquen, Parfümerien und Concept Stores. Geneva Tourism hat mit dem praktischen Geneva Girls’ Guide einen 120-seitigen Reiseführer mit Insidertipps speziell für Frauen zusammengestellt, der sich in acht Rubriken unterteilt: Shopping, Beauty/Wellness, Aktivitäten, Restaurants, Ausgehen, Brunch, Tee & Kaffee, Leckereien sowie das perfekte Wochenende.
Das erste Ziel an diesem sonnigen Morgen steht zwar nicht im Girls’ Guide, ist aber für alle Parfümliebhaberinnen ein absolutes Muss: die Parfümerie Théodora in der Grand-Rue 38. Die einzigartigen Düfte, Kreationen der berühmtesten Nasen Frankreichs und Italiens, sind ein Fest für den Geruchssinn.
Für Inhaberin Sophie Bianchi, die aus der Mode-Branche stammt, hat sich 1995 mit der Eröffnung der Parfümerie ein Traum erfüllt, denn schon als sehr junge Frau experimentierte sie gern mit Düften. Die Duftprobe beginnt mit Parfüms von Frédéric Malle, die von der Hermès-Nase Jean-Claude Ellena kreiert wurden. Mein Favorit ist Bigarade, eine Komposition aus Bitterorange, Kardamom, Rose, Heu und Zedernholz. Nach jedem dritten Duft lässt mich Sophie an einem Schälchen mit Kaffeebohnen schnuppern, damit sich mein Geruchssinn neutralisiert.
Weiter geht es mit Düften von Jean Patou, Ann Gérard, Indult, Perris, Isabey, der berühmten Klosterapotheke Santa Maria Novella in Florenz sowie mit gefühlten hundert weiteren Düften aus edlen Flacons. Am Ende habe ich Qual der Wahl, entscheide mich letztendlich für meinen anfänglichen Favoriten.
Von der Grand-Rue ist es nicht weit zur Rue du Perron 10, wo sich der vom Girls’ Guide empfohlene Laden Septième Étage befindet. Das Abrakadabra der Mode nennt die Journalistin und Inhaberin Katherina Sand ihren Laden. Ob Denim, Outerwear, Strickwaren, Abendrobe, Kleider und Hosen von der Stange und von Designern, es macht Spaß, sich im Laden umzuschauen und die außergewöhnliche Kollektionen von eher unbekannten Designern anzuprobieren, auch wenn man keine Kaufabsichten hat.
„Das perfekte Paar Schuhe zu finden, kann eine mühsame Aktion sein“ findet der Girls’ Guide und empfiehlt Zazazou an der Place du Molard 3. Wer high heels und ausgefallene Ballerinas mag, ist hier genau richtig.
Als einzigartig wird der Concept Store „Le Bal des Créateurs“ beschrieben. Gegründet wurde er 2011 von Haarstylist und Make-up Artist Christophe Durand, der seit 30 Jahren Filmstars und berühmte Models stylt. Von außen in der Rue de L’Arquebuse 25 leicht zu übersehen, ist er innen um so größer: Friseur, Schönheitssalon, Massageecke und Kleiderladen in einem, dazu eine umfangreiche Bibliothek mit Modeliteratur und eine Bar, an der es frisch gepresste Säfte gibt. Weder muss mein Make-up aufgefrischt werden, noch brauche ich einen Haarschnitt, ich lasse mich aber zum Auffrischen meiner Frisur überreden. Einer der vielen Haarstylisten, die hektisch und immerzu lächelnd zwischen ihren Kundinnen umher springen, hantiert mit Zauberhand mit zig verschiedenen Bürsten, einem Fön und einem Glätteisen an meinen Haaren und ich sehe hinterher tatsächlich aus, als hätte ich eine völlig neue Frisur.
Zum späten Mittagessen fahre ich mit der Straßenbahn nach Carouge, das nur wenige Minuten von Genf entfernt liegt und befinde mich plötzlich mitten in Italien. Das kleine, schachbrettartig angelegte Städtchen wurde im 18. Jahrhundert im Auftrag der sardischen Monarchie von einem italienischen Architekten entworfen und hat seitdem nichts von seinem südländischen Charme eingebüßt. Der Girls’ Guide empfiehlt das Restaurant Via Roma an der Place du Marché 20. In dem wunderschönen Ambiente des Restaurants fühle ich mich tatsächlich fast wie in Rom. Antipasti und Pasta sind köstlich – ganz wie in Italien.
Nach dem Essen fahre ich nach Genf zurück und mache mich auf den Weg zu ein paar weiteren Läden aus dem Girls’ Guide. Flair 3 in der Rue John-Grasset 3 ist eine kleine Boutique mit Einzelstücken und Wohnzimmeratmosphäre, bei Julia’s Dressing, einem Second Hand Laden in der Rue Jean-Violette 18 hängen Designerstücke von Chanel, YSL und Valentino aus den letzten fünf Jahrzehnten, bei L’Arsenal in der Rue Prévost-Martin 31 fühlt man sich wie in einem Laden mit urban fashion in New York City, und im Concept Store Les Enfants Terribles ein paar Häuser weiter in der Rue Prévost-Martin 24 gibt es Designer Möbel, dekorative Accessoires, Geschirr, Textilien, Wein, Kaffee und allerlei Leckereien.
Die Liste der Läden im Girls’ Guide ist lang und mir tun die Füße nach so viel Lauferei weh. Deshalb tue ich nun, was der Guide empfiehlt, fahre zum Bains des Pâquis am See und springe ins erfrischende Wasser. Den Badeanzug hatte ich glücklicherweise in der Tasche.