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Venedig – Entdecke das Dolce Vita in der Lagunenstadt
Unter italienischer Sonne, mit einem Espresso in der Hand, lässt sich das süße Leben auf besondere Weise genießen. Doch umspült von den Wassern des Canale Grande auf einer Gondel zu schaukeln und dem Gesang des Gondoliere zu lauschen, ist ein wahrer Höhepunkt des mediterranen Lebens. Venedig hat allerdings noch viel mehr zu bieten als nur die romantische Bootsfahrt auf dem Wasser.
Die sonnige Stadt an der Adria erlangte ihren weltweit hohen Bekanntheitsgrad aufgrund ihrer zahlreichen Wasserstraßen und der daran angrenzenden imposanten Architektur. Innerhalb der venezianischen Lagune befinden sich ganze 118 Inseln, die heute von immerhin fast 30.000 Menschen bewohnt werden. Hier, zwischen den Mittelmeermündungen des Adige und des Piave, verortet sich auch das touristische Zentrum mit all seiner nostalgischen Schönheit. An diesen Ort verirren sich keine Autos – nur Fußgänger und Boote – auch das trägt zum speziellen Flair der außergewöhnlichen Lagunenstadt bei.
Wer hat nicht schon Bilder des Markusplatzes gesehen, umgeben von historischen Gemäuern, umschlossen durch die sogenannten Prokuratien, umschwärmt von Tauben und Touristen? Seine Verlängerung reicht bis zum prächtigen Dogenpalast, der Residenz alter venezianischer Herrscher und bis zum Anfang des Canal Grandes. An Sonn- und Feiertagen flattert das Markusbanner auf den mehr als 500 Jahre alten Schiffsmasten am Platz, in Hochwasserzeiten bekommen Spaziergänger sogar nasse Füße. Warum Napoleon ausgerechnet den Markusplatz als »schönsten Festsaal Europas« bezeichnete, lässt sich nur direkt vor Ort verstehen.
Zum berühmten Karneval von Venedig findet ein ganz besonderes Event statt: Ein Artist schwebt verkleidet vom Campanile über den Markusplatz, während die Menschenmenge unten am Boden feiert. Wer sich 10 Tage vor Aschermittwoch in der Stadt befindet, erlebt sein privates italienisches Karnevalswunder inklusive Maskenball, Tierkämpfen und Herkulesspielen – kaum vergleichbar mit den deutschen Gepflogenheiten zur närrischen Jahreszeit.
Dass die Venezianer es so bunt treiben, wundert kaum, liegt in der Adriametropole doch ein wichtiger Ursprung moderner Unterhaltungskultur: Genau in dieser Stadt eröffnete im Jahr 1638 der erste legale europäische Spielsalon im Palazzo Dandolo und schloss erst wieder beinahe 150 Jahre später im Jahr 1774. Das II Ridotto avancierte zur Legende, als erstes Casino auf italienischem Boden zu Zeiten, als der heute verwendete Begriff noch für ein herrschaftliches Sommerhaus stand. Das moderne Nachtleben von Venedig gestaltet sich eher entspannt, echte Nachtclubs gibt es keine, dafür aber jede Menge romantische Cafés und Restaurants in der Gegend rund um den Markusplatz und in verschiedenen, eher versteckten Seitenstraßen.
Tagsüber gibt es allerdings mehr als genug Aufregendes zu erleben: Die Rialtobrücke bietet sich beispielsweise als perfekte Kulisse für einen Heiratsantrag oder zumindest eine Liebeserklärung an. Sie stellt die älteste Brücke des Canal Grande dar, ihr eleganter Steinbogen spannt sich über eine Länge von immerhin 28 Metern über das Gewässer. Auf dem Rialto Markt in direkter Nähe prägen kunterbunte Marktstände mit allerlei schmackhaften Waren das Bild, hier decken sich nicht nur Einheimische mit frisch gefangenem Fisch und leckerem Gemüse ein.
Der herrliche Dogenpalast Palazzo Ducale protzt mit einer meisterhaft geschmückten gotischen Fassade, wer sich hier nicht zu einem Foto hinreißen lässt, dessen Kamera ist wahrscheinlich defekt. Das Museum Gallerie dell’Accademia präsentiert die Werke großer venezianischer Meister wie Giovanni Bellini, Canaletto und Rosalba Carriera. Es umfasst alle Zeitepochen vom frühen Mittelalter bis zum verspielten Rokoko, sein Besuch dürfte jedem Kunstinteressierten am Herzen liegen. Auf neuere Werke konzentriert sich das Museum Peggy Guggenheim, die Ausstellung fasst die Kunst des 20. Jahrhunderts ins Auge und konzentriert sich nicht nur auf Italien, sondern auf ganz Europa und die USA.
Wem der Sinn bei so viel Kultur dann doch eher nach Strand steht, der steuert mit dem Boot die Insel Lido di Venezia an. Hier siedelte sich im 19. Jahrhundert ein luxuriöses Seebad an – und einmal im Jahr finden an diesem opulenten Ort die internationalen Filmfestspiele von Venedig statt. Mit Verwunderung wird so mancher Reisende feststellen, dass auf der Insel Busse und Autos fahren, die mit der Fähre vom Festland hierher gelangen. Nichtsdestotrotz lässt es sich hier ganz wunderbar entspannen und am Strand faulenzen – oder die uralten Festungsanlagen erkunden.
Ob Venedig eine Reise wert ist, beantwortet sich hiermit von selbst: ganz sicher ja! Die nostalgische Lagunenstadt hat einfach für (fast) jeden etwas zu bieten, die Feierlustigen kommen allerdings hauptsächlich zum Karneval auf ihre Kosten. Und noch dazu schmeckt das typisch mediterrane Essen in den Restaurants einfach phantastisch, so wie wir es eben von Italien gewohnt sind.